Frankreich hat den 23. Junior Eurovision Song Contest gewonnen. Beim Finale am Samstag, 13. Dezember 2025, in Tiflis setzte sich die 11-jährige Lou Deleuze mit dem Song „Ce Monde“ durch. Mit insgesamt 248 Punkten sicherte sie France Télévisions den vierten Sieg bei dem Wettbewerb für junge Talente im Alter von 9 bis 14 Jahren. Damit zieht Frankreich mit Gastgeberland Georgien gleich und ist nun gemeinsamer Rekordsieger des Junior Eurovision Song Contest.
Die vorherigen französischen Siege stammen aus den Jahren 2020, 2022 und 2023. Auf den zweiten Platz kam Sofia Nersesian aus der Ukraine mit dem Beitrag „Motanka“ (177 Punkte), knapp gefolgt von Georgiens Vertreterin Anita Abgariani mit „Shine Like A Star“, die 176 Punkte erreichte.
Der Wettbewerb wurde vom georgischen öffentlich-rechtlichen Sender GPB aus der Gymnastics Hall der Olympic City in Tiflis live übertragen. Insgesamt nahmen 18 Länder teil, darunter auch Kroatien, Montenegro und Aserbaidschan, die nach mehrjähriger Pause wieder zum Wettbewerb zurückkehrten. Koordiniert wurde der Junior Eurovision Song Contest von der Europäischen Rundfunkunion (EBU) unter dem Motto „United By Music“.
Lou Deleuze wuchs in einer musikalischen Familie auf und ist neben dem Gesang auch als Schauspielerin aktiv. Bereits seit ihrem siebten Lebensjahr wirkte sie in mehreren Kurz- und Spielfilmen sowie in Fernsehserien mit und war zudem in der Sendung „Incroyable Talent“ zu sehen. Der Siegertitel „Ce Monde“ wurde von John Claes, Jonathan Thyssens und Linh geschrieben.
Über den Austragungsort des Junior Eurovision Song Contest 2026 wird erst in den kommenden Wochen entschieden. Anders als beim Eurovision Song Contest ist der Sieger nicht automatisch Gastgeber der nächsten Ausgabe. Die EBU will dazu Gespräche mit allen Mitgliedssendern führen.
Abstimmung und Reichweite
Die Entscheidung über den Sieger fiel zu gleichen Teilen durch internationale Fachjurys und das Publikum. Jede Jury bestand aus drei Musikexpertinnen und -experten sowie zwei Kindern im Alter von 10 bis 15 Jahren. Zusätzlich konnten Zuschauerinnen und Zuschauer weltweit online abstimmen. Insgesamt gingen rund 2,5 Millionen Stimmen aus 188 Ländern ein – etwa 200.000 mehr als im Vorjahr. Die Online-Abstimmung erfolgte in zwei Runden: vor der Show anhand von Vorschauclips sowie nach dem letzten Live-Auftritt.
Show und Produktion
An der diesjährigen Ausgabe beteiligten sich insgesamt 51 junge Künstlerinnen und Künstler. Die Show eröffnete mit dem gemeinsamen Titelsong „Shine Together“. Die Bühne war gestalterisch von der georgischen Kultur geprägt, unter anderem mit einer zentralen Darstellung der traditionellen Trommel „Doli“. Während der Auszählung traten frühere georgische Gewinnerinnen und Gewinner auf, darunter Candy (2011) und Bzikebi (2008).
Technisch setzte der Wettbewerb neue Maßstäbe: Erstmals wurde eine Eurovision-Produktion vollständig in 1080p mit 50 Bildern pro Sekunde realisiert. Zum Einsatz kamen unter anderem mehr als 1.100 Lichtquellen, 16 Kameras sowie mehrere Kilometer an Netzwerk- und Übertragungskabeln.

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