Rund acht Millionen Menschen ziehen jedes Jahr in Deutschland um – viele davon ohne Umzugsfirma oder Transporter. Der eigene Pkw ist oft die erste Wahl: günstiger, flexibler und umweltfreundlicher. Doch wer seine Wohnung mit dem Auto zügig und sicher räumen will, braucht vor allem eines – gute Planung. Der ACV Automobil-Club Verkehr gibt dazu praxisnahe Tipps.
1. Planung ist alles
Bevor es losgeht, hilft ein realistischer Überblick: In einen Kleinwagen passen meist drei bis vier Kartons, in einen Kombi acht bis zehn. Eine komplette Wohnung mit Möbeln erfordert daher oft mehrere Fahrten. Wichtig ist, die zulässige Zuladung zu beachten – ein Blick in den Fahrzeugschein verrät das Limit. Ein voller Bücherkarton kann bis zu 20 Kilo wiegen.
Tipp: Wenn mehr als fünf Fahrten nötig sind, lohnt sich ein Vergleich mit einem Miettransporter – oft ist dieser unterm Strich günstiger.
2. Parkplatz sichern
Ein freier Stellplatz direkt vor der Tür spart Zeit und Nerven. Am sichersten ist eine offizielle Halteverbotszone, die beim Ordnungsamt beantragt werden kann (Kosten: ca. 20–50 Euro). Improvisierte Absperrungen mit Stühlen oder Mülltonnen sind verboten.
Tipp: Wenn keine Halteverbotszone möglich ist, am besten die Nachbarn frühzeitig informieren und Stellplätze gemeinsam freihalten.
3. Richtig packen und sichern
Wer sorgfältig packt, schützt nicht nur sein Umzugsgut, sondern auch das Auto:
- Schweres nach unten, Leichtes oben – für Stabilität und sichere Gewichtsverteilung.
- Lücken füllen mit Decken, Handtüchern oder Kissen.
- Glas und Spiegel aufrecht und gepolstert transportieren.
- Elektronik (TV, Monitore) am besten in Originalverpackung.
- Kühlschränke nur stehend befördern, vorher abtauen.
- Rutschfeste Matten im Kofferraum verhindern Verrutschen beim Bremsen.
4. Vorschriften der StVO
Die Straßenverkehrsordnung (§ 22 StVO) schreibt klare Regeln für den Transport mit dem eigenen Pkw vor. Die Ladung muss so gesichert sein, dass sie weder verrutscht noch herausfällt, selbst bei einer Vollbremsung oder in engen Kurven. Das Fahrzeug darf mit Ladung höchstens 2,55 Meter breit und 4 Meter hoch sein. Nach hinten darf die Ladung bis zu einem Meter überstehen, bei kurzen Strecken auch bis zu drei Metern – dann allerdings nur mit einer gut sichtbaren roten Fahne als Warnsignal. Wer die Vorschriften missachtet, riskiert ein Bußgeld von mindestens 35 Euro, bei Gefährdung anderer sogar bis zu 75 Euro und einen Punkt in Flensburg.
5. Sicher fahren trotz Zusatzgewicht
Ein voll beladenes Auto verhält sich zudem spürbar anders: Das zusätzliche Gewicht verlängert den Bremsweg, beeinflusst die Kurvenlage und kann bei starkem Beschleunigen die Kontrolle erschweren. Deshalb gilt: vorausschauend fahren, mehr Abstand halten, das Tempo in Kurven reduzieren und frühzeitig bremsen. Auch der Reifendruck sollte leicht erhöht werden (etwa + 0,2 bis 0,3 bar), um das zusätzliche Gewicht auszugleichen. Wer mehrere Touren fährt, sollte regelmäßig kurze Pausen einlegen – das hält konzentriert und entspannt.
6. Kosten im Blick behalten
Mehr Fahrten bedeuten mehr Sprit, Parkgebühren und Verschleiß. Auch Kartons, Spanngurte, Halteverbot – summieren sich. Wer rechnet, plant realistischer.
7. Versicherung und Haftung klären
Beim Umzug fahren oft auch Freunde oder Familienmitglieder. Die Kfz-Haftpflicht deckt gelegentliche Fremdfahrten meist ab. Für eigene Schäden braucht es eine Vollkaskoversicherung. Wichtig: Bei Gefälligkeitsschäden (beispielsweise Kratzer beim Tragen) zahlt nur die private Haftpflicht des Helfers – aber nur, wenn diese Schäden eingeschlossen sind.
Tipp: Vorher klären, wer fährt und wie versichert ist. Das spart Streit im Nachhinein.

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